Presse

franken – Magazin für Land und Leute, Mai 2005:

»In den Wolken spiegelt sich die Stimmung der Landschaft wider. »Ein recht junges Thema«, erklärt der Maler, »das erst im 18.Jhdt. entstand und über Turner schließlich in den Impressionisten seinen Höhepunkt hatte und danach abrupt abbrach.« Aber: »Wolken sind eigentlich der Inbegriff des freien Malens. Sie verweigern sich durch ihre Flüchtigkeit und ständige Veränderung der scharfen Linie.«
Andi Schmitts Bilder sind klein, oft nicht größer als 20 x 20cm, dennoch will das Geschehen am Firmament über dem fernen, unendlichen Horizont den Bildrand sprengen. Diesem Bedürfnis trägt der Künstler mit seinen Doppelbildern Rechnung, das sind zwei, in Farbe und Stimmung ähnliche Bilder, die als Diptychon nebeneinander bruchlos vertauschbar oder als Vorher-Nachher-Sicht übereinander gehängt werden können. Auf diese Weise habe er eine Metapher für die Unendlichkeit gefunden, für ein räumliches und zeitliches Ineinanderübergehen.«

 


 

Nordsee-Zeitung, 19.06.2004:

»Andi Schmitt ist vor allem einer, der sehen kann und das Gesehene in sich aufnimmt, um es dann dem Betrachter seiner Bilder zu schenken.
An der Küste ist die Landschaft immer auch eine Wolkenlandschaft, die sich ständig verändert, die dem Licht immer neue Brechungen erlaubt und Stimmungen hervorruft, die kaum in Worte oder Bilder zu fassen sind.
»Man könnte mit den Eindrücken eines Tages ein Leben lang Bilder machen«, sagt Andi Schmitt fast resignierend. Doch nur fast. Denn er hat Bilder gemalt, die großartig sind, weil sie die Eindrücke und Stimmungen der Landschaft sammeln, verdichten und über das bloße Abbild hinaus gehen. Als Betrachter darf man sich freuen, weil diese Bilder einem das Sehen lehren: sehen, was man noch nicht gesehen hat in dem, was ist. Und wie es sein könnte. Oder war.«

 


 

Ebersberger Zeitung, 9. April 2003:

»Beim ersten Eindruck sieht alles so einfach aus. Mitten durch das Bild verläuft die Linie des Horizonts, darunter ein weites Feld, darüber der Himmel in unterschiedlichen Variationen, dichte, finstere oder aufgelockerte Wolken, Sonnenaufgang oder sehnsuchtsvolle Abendstimmung.«

 


 

Süddeutsche Zeitung Nr. 80, 5./6. April 2003:

»Jeden Moment könnte etwas geschehen, könnte die Natur aufbegehren, sich entladen und austoben: Bedrohlich hängen blau-schwarze Wolken über einem saftig grünen Feld, durchbrochen von gelben Glanzlichtern. Einsam treibt ein weißes Wölkchen in dieser aufgeladenen düsteren Atmosphäre. Mit »Zwielicht« trägt das Bild einen sinnfälligen Titel, schließlich ist der Ausgang dieser Szene höchst ungewiss. So wie Sonne und Regen, Wärme und Kälte hier miteinander ganz real im klimatischen Wettstreit liegen, kann es sich übertragen auch im Inneren des Menschen zutragen, wo eben Hoffnung und Depression miteinander um die Vorherrschaft ringen, ein reinigendes Gewitter vielleicht eine strahlende Zukunft mit sich bringt.«

 


 

Süddeutsche Zeitung Nr. 79, 4. April 2003:

»Die Konzentration auf den Augenblick beherrscht die Bilder von Andi Schmitt. Seine »Landschaften« in Öl charakterisieren im Detail das jeweilige Klima vom »Zwielicht« über einer sommerlichen Wiese bis hin zum golden versinkenden »Winterabend«.

 


 

Bayerische Staatszeitung München, 1. Juni 2001:

»Mit Rießbeck verbindet ihn die Landschaftsmalerei, genauer: die Inszenierung von Landschaften in Licht. Aber im kleinen Format, ohne romantische Ironie, in reihender Variation von Flächen, geraden Horizonten und weiten Himmeln. Seine Bilder setzen sich fort, türmen serienweise Wolkengebirge über unspektakulären Feldern und Wiesen auf, dort tummeln sich vielfältige Schatten. Die Farben dafür haben manchmal etwas Barockes: die blau strahlenden Himmel, der goldene Weizen darunter – Tiepolo und Würzburg sind spürbar nahe. Allerdings ohne jede barocke Üppigkeit, mehr in der Inszenierung der farbigen Lichtspiele: »Ein ganzer Kosmos von Landschafterlebnissen !« (A. Schmitt). Die malt Schmitt am liebsten auf Holz, auf möglichst verzugsfreie Platten, grundiert penibel und bannt Unendlichkeit auf kleine Flächen.«

 


 

MAIN-POST, 12. Oktober 2000:

»Die realistischen Landschaften Schmitts leben nicht von vordergründigem Pathos oder inszenierter Dramatik, nicht von bizarren Formen, Architektur oder Menschendarstellungen. Und dennoch gibt eine intensive Farbsprache Stimmungen und Gefühle auf den Ölarbeiten auf Leinwand oder Holz wieder. »Abendhimmel«, »Sommer«, »Zwielicht«, »Juni«, mit diesen oder ähnlich schlichten Titeln bezeichnet der Künstler seine Werke, die dem Betrachter nach intensiver Auseinandersetzung ihren eigenen Kosmos vor Augen führen.
Was zunächst beinahe fotorealistisch wirkt, stellt sich dann als Entwurf des Gefühls des Malers dar, mit innerer Stärke und atmosphärischer Dichte. Die Reduktion auf eine elementare Form, der Verzicht auf inszenierte Effekte unterscheidet Schmitts Bildwerke von weltanschaulichen Aussagen, wie sie einst Caspar David Friedrich zum Ausdruck brachte.«

 


 

MAIN-POST, 11. Oktober 2000:

»Man spürt die kosmischen Kräfte, die Energieströme, die sich über die Erde ergießen und diese in »Lebensräume« verwandeln.
Der aufmerksame Beobachter erkennt das Licht seiner geografischen Länge und Breite. Die gemäßigte Helligkeit des vom Atlantik beeinflussten Klimas, mit seinen schnell dahinziehenden und sich rasch verändernden Grautönen, die von hellen, sich ausgießenden Lichtquellen durchdrungen werden. Ebenso erkennt man das Licht der Jahres- und Tageszeiten mit fließenden Lichtübergängen.
Andi Schmitt zieht alle Register seiner Farbpalette, um die kaleidoskopartige Wandlungsfähigkeit des Himmels zu erfassen. Dies gelingt ihm wie jemandem, der sich täglich in der Natur bewegt und sich vor der Größe und Gewalt der Natur verneigt.«

 


 

MAIN-ECHO, 10. Oktober 2000:

»Caspar-David-Friedrich-Stimmungen treffen auf Dalí-Surrealien, diese wiederum auf knallige Pop-Art-Referenzen. Gezeigt wird aber immer: Himmel. Zivilisation aber ist da keine. Oder doch: Ab und zu sprengen zivilisatorische Spiegelreflexe die Einheit von Horizont und Kosmos. Aber diese Zivilisations-Rekurse sind stets lediglich indirekter Art.
Sie bilden nicht eigentlich ab, sondern bleiben erratische Erinnerungsbruchstücke. Kondensstreifen etwa erzählen von den kulturellen Errungenschaften. Nacht-Lichter berichten vom Leben zwischen Himmel und Erde. Aber diese Verweise bleiben doch stets Fußnoten – Fußnoten der Kultur im hoffnungslosen Wettstreit mit dem Kosmos.
Schmitts Landschaften basieren auf Licht-Reflexionen, sind Variationen über das Zwielicht, das Nebulöse, das Fahle, das heroisch Strahlende. Sie entbinden das Licht seiner Hilfsfunktion und stellen es in den Fokus der Betrachtungen.«